Auswanderung nach Israel – Dein Praxis-Guide

Du hast Lust, nach Israel zu ziehen und fragst dich, wo du anfangen musst? Kein Grund zur Panik – hier bekommst du die wichtigsten Infos in einfachen Schritten. Wir schauen uns an, welches Visum du brauchst, wie du eine Wohnung findest und was du im Alltag erwarten kannst.

Rechtliche Grundlagen

Der erste Schritt ist das Visum. Für Deutsche gibt es mehrere Optionen:

  • Aliyah – wenn du jüdisch bist, kannst du nach dem Law of Return sofort die Staatsbürgerschaft beantragen.
  • Arbeitsvisum (B‑1) – wenn du einen Jobangebot hast, übernimmt dein Arbeitgeber in der Regel den Antrag.
  • Studiums‑Visum – für ein Studium an einer israelischen Uni brauchst du eine Zulassung und einen Finanznachweis.
  • Langzeit‑Touristenvisum – für ein Jahr Aufenthalt, aber nicht zum Arbeiten.

Den Antrag stellst du über die israelische Botschaft in Wien oder über das Online‑Portal Ministry of Interior. Halte deinen Pass, ein Passfoto, Nachweise über Studium oder Job und, falls nötig, deine jüdische Herkunft bereit. Die Bearbeitung dauert meist 4‑6 Wochen.

Nach dem Visum musst du dich innerhalb von 90 Tagen beim Population Registry Office anmelden. Dort bekommst du deine Teudat Zehut (Personalausweis) und eine Oved-Nummer, die du für Steuern und Bankkonto brauchst.

Alltagsleben in Israel

Die Wohnungssuche ist oft das größte Hindernis. In Tel Aviv und Jerusalem sind die Mieten hoch, in kleineren Städten wie Haifa oder Be’er Sheva günstiger. Nutze Plattformen wie Yad2, Facebook‑Gruppen oder lokale Makler. Verträge laufen meistens für ein Jahr, mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten.

Jobs findest du über AllJobs, LinkedIn oder direkt bei Unternehmen. Branchen, die nach Fachkräften suchen, sind IT, Medizin, Ingenieurwesen und Bildung. Deutschkenntnisse sind ein Plus, aber Englisch ist im Berufsleben fast überall Pflicht.

Die Sprache ist Hebräisch, aber in den größeren Städten kommst du mit Englisch gut zurecht. Ein paar Grundbegriffe zu lernen, hilft beim Alltag: Shalom (Hallo), Toda (Danke), Erev tov (Guten Abend).

Transport ist gut ausgebaut – Busse, Zug und das schnelle Light Rail in Tel Aviv. Wenn du ein Auto willst, brauchst du einen Israeli driving licence. Die meisten beschränken sich aber auf öffentliche Verkehrsmittel, weil Parken teuer ist.

Die Kultur ist lebendig. Israel feiert viele religiöse Feste (Jom Kippur, Pessach) und nationale Tage (Unabhängigkeitstag). Bei Essen solltest du bereit sein, viel frisches Gemüse, Falafel und Hummus zu probieren. Die Essenszeiten sind flexibel – viele Restaurants öffnen bis spät in die Nacht.

Zum Schluss ein kurzer Tipp: Schließe dich einer Expat‑Gruppe an. Dort bekommst du schnelle Hilfe bei Behördengängen, Unterkunft und Knüpfen von Kontakten. Die meisten Menschen sind offen und freuen sich über neue Nachbarn.

Mit diesen Grundlagen bist du gut gerüstet, um den nächsten Schritt zu planen. Israel kann anfangs etwas chaotisch wirken, aber die Vielfalt, das Klima und die herzlichen Menschen machen das Leben dort einzigartig.

Israelis in Italien: Ein stilles Tal im Piemont wird Zuflucht für Kriegsmüde +
9 Sep

Israelis in Italien: Ein stilles Tal im Piemont wird Zuflucht für Kriegsmüde

Tausende Israelis ziehen sich in ein abgelegenes Tal im Piemont zurück – aus Erschöpfung vom Krieg, aus Frust über Netanyahus Kurs und aus Angst vor Raketen im Norden. In Varallo suchen sie Ruhe, bezahlbare Mieten und Normalität. Ihr Aufenthalt ist oft provisorisch: 90 Tage visumfrei, danach wird es bürokratisch.